Der Einsame Posten

From “In der Cantin. Soldatenlieder und Geschichten“,
by Anton von Baron Klesheim, 1865




Es steht a Soldat auf
Sein Posten in der Nacht
Der Mond hat so freundli
Auf der Grd herunter gelacht

Die Sternd’ln hab’n glanzt aus
Der himmel blaun zern
Als wann’s lauter geschliffen
Brillantanstan waren

Ka Bladl hat gerauscht bei
Den nachtlich’n Wind
Es war da so still, wie
Wa’s felt’n wo find’t

Und so steht der Posten
Da, einfam allen
Ganz knapp an an Baun
Bon an Freithof, an klan

Er siecht da die Graber
Im Mondenscheingalanz
Auf jeden klan sug’l
A Kreuz oder an Kranz

Da denkt er, de unterliegen
Da in der braun Erd
Haben Rueh je und Frieden
Und das is was werth

Und wia is das schon auf
Den Freithof den klan
Das de da drinn liegen, bei
Die Fhrigen fan

Wo wer denn wohl ich
A mal liegen in der Nuah?
Wer drudt denn wohl mir
Meine Augen amal zua?

Wer wird denn wohl mir, der
I gar Niemand hab,
A Kranzl hinlegan auf
Das einfame Grab

Die Antwort — bliebt aus
Denn es tummt a Soldat
Under der sagt nir weiter, als:
“Abgeloft, Kamerad!”

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